Bürgermeisterin Christa Lenderich hatte in dieser Woche Besuch von drei Frauen aus dem interkulturellen Nähcafé „ZickZack“ – aber nominell waren noch 464 weitere Bürgerinnen und Bürger mit im Büro. Sie alle hatten nämlich eine Petition unterzeichnet, die gemeinsam mit den Nachbarkommunen und dem Kreis mehr Frauenhausplätze im Kreis Steinfurt fordert. Und diese Unterschriftenliste liegt jetzt auf dem Schreibtisch im Rathaus. Bürgermeisterin Christa Lenderich wird sie in die kommende Sitzung der Hauptverwaltungsbeamten und -beamtinnen im Kreis Steinfurt mitnehmen, um dem wichtigen Anliegen dort Nachdruck zu verleihen.
Das Thema stand auch bereits auf der Tagesordnung des Ochtruper Stadtrats. Denn die Istanbul-Konvention des Europarates von 2011, die auch Deutschland unterzeichnet hat, sieht einen deutlich stärkeren Ausbau des Hilfesystems für gewaltbetroffene Frauen und Kinder im Land vor, als er im Moment gegeben ist. Und das spiegelt sich auch in der Region und im Kreis Steinfurt wider.
Das Team des interkulturellen Nähcafés ZickZack hatte die Unterschriften in den vergangenen Wochen in der Ochtruper Fußgängerzone gesammelt und zeigte sich sehr zufrieden mit der Bilanz ihrer Aktion.
„Wir Frauen im Iran haben immer Gewalt erlebt“, berichtet Shiva Rashidi vom interkulturellen Team. „Für mich persönlich ist das deshalb ein sehr wichtiges Thema.“ Die gebürtige Iranerin überreichte der Bürgermeisterin den dicken Petitionsumschlag mit den 464 Unterschriften.
Die ZickZack-Vertreterinnen kündigen weitere Veranstaltungen und Aktionen an. Dabei betonten sie, dass es ihnen auch ein Anliegen ist, Menschen aus Unrechtsstaaten in anderen Kulturkreisen deutlich zu machen, welche Chancen bürgerschaftliches Engagement in einer freiheitlichen Demokratie bietet, Probleme gemeinsam anzugehen und sich für Verbesserungen einzusetzen.